Iconic Turn

 
 

ICONIC TURN

FELIX BURDA MEMORIAL LECTURES - Interdisziplinäre Vorlesungsreihe LMU München 2002-2005

Nie zuvor waren Bilder so präsent wie heute. Mit der Erfindung der Fotografie, der Verbreitung der Massenmedien und der Entwicklung der Computertechnologie hat sich zugleich der Wirkungsgrad des Bildlichen auf Kultur, Gesellschaft und Wissenschaft eminent vergrößert.

Das 20. Jahrhundert war ein Jahrhundert der Bilder. Neue Techniken der Bilderzeugung und die massenmediale Verbreitung von Bildern haben zum „Iconic Turn“ geführt, der die Flut der Bilder als Anzeichen für einen grundsätzlichen kulturellen Wandel versteht.

Dieser neuen Bedeutung des Bildes und seinen vielfältigen Erscheinungsformen in unterschiedlichen Wissenschaftsgebieten widmeten sich vier Semester lang die Felix Burda Memorial Lectures unter dem Titel «Iconic Turn - Das neue Bild der Welt».

 

Programm der „Iconic Turn“-Vorlesungsreihe im SS2002

Neben Wissenschaftlern aus den Bereichen Kunst- und Kulturwissenschaften, der Philosophie und der Mediengeschichte, der Hirnforschung, Mathematik und Physik, der Nanotechnologie und Künstlichen Intelligenz kamen auch Architekten und Bildschaffende zu Wort. Über die zunehmende Bedeutung von Bildern ist nicht nur in den Kulturwissenschaften, allen voran in der Kunstwissenschaft, eine intensive Diskussion entstanden.

Diese hat auch auf die Naturwissenschaften übergegriffen, die sich traditionell wenig mit solchen Themen befassen. Doch müssen auch sie sich der Frage stellen, welche Realität sie eigentlich sichtbar machen, wenn sie mit neuen technischen Werkzeugen plötzlich in der Lage sind, Bilder von unsichtbaren Mikro- und Nanowelten zu generieren. Bilder sind nicht nur im realen täglichen Leben, sondern auch in allen Wissensbereichen zu einer zentralen Kategorie der Informations- und Wissensvermittlung geworden. Der Kunstwissenschaftler Hans Belting bringt es auf den Punkt,

Interdisziplinäre Vorlesungsreihe LMU München 2002-2005

wenn er sagt, dass die Omnipräsenz der Bilder uns kaum noch die Wahl lässt, dass wir uns für bildlose Erfahrungen entscheiden, da wir es durch das weltumspannende Netz mit einer unbegrenzten Bildproduktion zu tun haben, der wir nicht entfliehen können. Was Bilder heute sind und bedeuten, welche neuen Wissensräume durch sie entstehen und welchen Einfluss sie auf die Vermittlung von Wissen haben, das besser fassbar zu machen, hatte sich die von der Burda Akademie zum 3. Jahrtausend an der Münchner Universität veranstaltete interdisziplinäre Vorlesungsreihe „Iconic Turn“ vorgenommen. Nicht nur das Thema, auch die Zusammensetzung der Referenten war ein Novum in der Universität. Der Erfolg spricht für sich: Die Aula war jedes Mal bis auf den letzten Platz besetzt.

 
Bilder sind mittlerweile auch über die Kunstgeschichte hinaus in einem weit umfassenderen Sinn Gegenstand der Geistes- und Naturwissenschaften geworden.
— Hubert Burda
 

Iconic Turn - Felix Burda Memorial Lectures “Bilder der Gewalt - Gewalt der Bilder” Referent: Prof. Dr. Peter Sloterdijk

Iconic Turn - Felix Burda Memorial Lectures “Ortlosigkeit und Bilderfülle - Fernwirkung und Ferngesellschaft” Referent: Prof. Dr. Peter Weibel

Iconic Turn - Felix Burda Memorial Lectures “Stadterneuerung” Referent: Norman Foster

Iconic Turn - Felix Burda Memorial Lectures “Echte Bilder und falsche Körper - Irrtümer über die Zukunft des Menschen” Referent: Prof. Dr. Hans Belting

Weitere Referenten waren:

 

Publikationen

zu “Iconic Turn”

Beiträge aus den Jahren 2004 - 2009

Blog zu “Iconic Turn”

Hubert Burda über den Iconic Turn

Am 2013 sprach Dr. Hubert Burda in der Pinakothek der Moderne in München auf Einladung der Max Beckmann Gesellschaft über den „Iconic Turn" und die zunehmende Bedeutung von Bildern in der digitalen Medienwelt. Hier sehen Sie einen Ausschnitt seines Vortrags mit dem Titel: „Iconic Turn - das neue Bild der Welt".

Im Rahmen des Parlamentarischen Abend des Deutschen Krebskongresses am 20.02.2014 hielt Verleger Dr. Hubert Burda eine Keynote zum Thema "Medien im Zeitalter des Iconic Turn". Im Anschluss diskutierte er mit Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe und Kongresspräsident Prof. Dr. Michael Hallek.