Video-Umwelt
Manche Innovationen sind nicht nur Geschäftsmodelle, sondern Entwürfe von wissenschaftlichem Interese. Wieder einmal sind es die Apfel-Insider, die das neueste aus Cupertino verbreiten. Apple hat sich Gedanken über die Zukunft der Bewegtbilder gemacht. Der laufende Kampf um die Vorherrschaft in dem Feld lässt sich von zwei Seiten her lesen. Einmal ist er ein Ringen um Marktanteile und eine Konkurrenz der Konzepte. Zum anderen erlaubt er einen Blick in ein öffentliches Labor, in dem das künftige Verhältnis von Menschen und Bildern entworfen wird.
Der Blick auf Apple's Studien ist insofern interessant, als sie Video im Netz nicht einfach als einen Service begreifen, sondern als Teil unserer Umwelt. Die lebensweltliche Perspektive macht es nötig, einige der Anwendungen neu zu bedenken. Am Ende geht es vielleicht so sehr nicht um einen generalisierten Video-Provider, wie ihn etwa Youtube darstellt, sondern um eine ganze Reihe unterschiedlicher Services, die einzelnen Lebens-Situationen angepasst sind.
Von der Seite der Services gibt es jedenfalls Neugikeiten zu berichten, die auf genau diese Entwicklung hindeuten. Youtube hat sein Programmierer-Interface ein Stückchen weiter geöffnet. Im Kern steht dabei das Vorhaben, lokale Zusammenhänge erreichbar zu machen. Und auch Flickr plant endlich, Bewegtbilder aufzunehmen, und zwar auf eine Weise, die sich von Youtube deutlich unterscheiden soll.
Als Markt ist INternet-Video so umkämpft, weil es als Hauptquelle künftiger Werbeinnahmen gilt. Aus einer eher theoretischen Sicht ist es genauso aufregend zu verfolgen, welche Konzepte von Zeit und Sequenzialität sich in der Konkurrenz der Ansätze behaupten werden.