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3D aus Photos

Wege in den Raum

Bislang war das Netz weitgehend flach. Doch immer mehr öffnen sich seine Bilder als Fenster in den Raum. Nicht dass 3-Dimensionalität in nächster Zukunft zum Standard werden müsste.

Aber aus dem Reich der realen Körper reicht sie immer weiter hinein in den Bereich der ehemals flachen digitalen Bilder.

Auf diesem Weg sind die Bilder selbst die größte Hürde. Denn sie entstehen als Fläche und radieren den Raum aus. Um so dringender sucht man nach Verfahren, die Fläche wieder in den Raum zurück zu rechnen. Um sie dann so in einer räumlichen Umgebung verortet wieder am Bildschirm und also flächig ausgeben zu können.

Von den vielen Wegen in den virtuellen Raum seien hier nur 3 gezeigt. Sie reichen vom einzelnen Gesicht über das Urlaubs-Landschaftsphoto bis zur Satellitenaufnahme. 

Google hat sein Earth Programm in der neuesten Fassung um eine dreidimensionale Oberfläche erweitert. Damit holte Google zwar nur etwas nach, das Microsoft Virtual Earth schon seit einiger Zeit kann.(vgl Doch während sich Microsofts Raum auf Metropolen beschränkt, kolonisiert Googles Erde die weite Welt.

Wie sich private Bildarchive in einen räumlichen Zusammenhang übertragen lassen, demonstriert Blaise Agüear y Arcas in einem visuell umwerfenden Vortag. Sein Arbeitgeber heißt einmal mehr Microsoft, hier allerdings die Seadragon-Sparte, von der ausgehend er das Programm namens Photosynth entwickelt. Es überlagert Photos zu einem halbräumlichen Mosaik, in dem die einzelnen Bilder sich wie ein dreidimensionales Gitternetz um Gebäude oder Landschaftsformen schließen und dann zum einheitlichen Raumeindruck verschmelzen.

Im Gegensatz zu den großindustriellen Vorreitern bei der Eroberung der Raumwelt, kommt das letzte Projekt aus einer japanischen Bastelstube und ist ganz auf den spielenden Konsumenten zugeschnitten.

Motion Portrait schätzt nach gewöhnlichen Porträtphotos die räumliche Gesichtsform und animiert sie beim Sprechen als Körper, bislang offenbar nur auf japanisch. Das aber in einer Qualität, die gängige Avatar-Techniken hinter sich lässt.

in der Verknüpfung von Globus, Urlaubsbild und Gesicht schließt sich eine komplette raumbezogene Welt.  Irgendwann könnten sich die Kolonisationbewegungen in den dreidimensionalen Raum hinein so miteinander verbinden, dass sich zu jedem Foto, auf dem nur der geringste kenntliche Hintergrund zu sehen ist, dessen räumliche Lage errechnen lässt. Dann wären die Bilder endgültig zum Teil einer Welt geworden, die als Ganze räumlich ist und die Zweidimensionalität nur noch als altertümliche Vorform kennt.

Sehen, Medien, InternetS. Heidenreich