Die ökonomische Bewertung der Europäischen Währungsunion

 

Montagsgespräche

Die ökonomische Bewertung der Europäischen Währungsunion

Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp 

Wesentliches Kriterium für einen stabilitätspolitisch erfolgreichen Start der Europäischen Währungsunion ist nicht, dass die für die Euro-Teilnahme momentan so hoch gehandelte "Drei" punktgenau erreicht wird. Eine solche "Punktlandung" bei den fiskalischen Referenzwerten ist auch nach dem Wortlaut des Vertrags von Maastricht nicht erforderlich. Was hingegen unbedingt erforderlich ist, ist die Einhaltung der im Vertrag festgelegten Stabilitätskriterien im engeren Sinne. Dazu gehören insbesondere eine solide Finanzpolitik und beschäftigungspolitisch angemessene Tarifabschlüsse. Auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt wird sich die Europäische Währungsunion positiv auswirken, weil es keine Währungsturbulenzen mehr zwischen den Teilnehmerländern gibt, die sich auf Handel und Investitionsentscheidungen auswirken, und weil die Gefahren Wechselkurs bedingter Verluste deutscher Arbeitsplätze gegenüber diesen Ländern entfällt.