Montagsgespräche
Bildung 2000 - neue Schulen und Lehrer braucht das Land
Prof. Dr. Peter Struck
Deutschland ist eines der reichsten Länder dieser Erde, doch an deutschen Schulen wird gespart. Die Klassen sind zu groß, die Lehrer sind überaltert und schlecht ausgebildet, die Lehrmethoden und Lehrmittel sind veraltet, der herkömmliche Unterricht schafft es schon lange nicht mehr, die Kinder zum Lernen zu motivieren. Etwa 60 % der Schulstunden sind im Sinne der beabsichtigten Lernerfolge bloße Zeitverschwendung. Das, was die Schule heute vor allem leisten müsste, dass sie die Kinder erzieht und ihnen die für die Informationsgesellschaft notwendigen Informatik-Kompetenzen beibringt, dazu ist sie nicht in der Lage. Die Lehrer haben nicht gelernt zu erziehen, und der PC kommt im normalen Schulalltag auch weiterhin nicht vor. Obwohl längst erwiesen ist, dass Kinder mit dem Computer besser, schneller und motivierter lernen. Die Schule, wie wir sie kennen (und nie geliebt haben), ist ein Auslaufmodell, an dem nur noch die Kultusministerien hartnäckig festhalten. Erfahrungen aus anderen Ländern, z.B. Holland und England, belegen, dass Schüler an einem unterrichtsfreien Tag, an dem sie zu Hause am Computer lernen und "online" mit dem Lehrer verbunden sind, spielend ein halbes Wochenpensum bewältigen.